Mit dem Morgenbus kamen wir gegen 14 Uhr in Mui Ne an. Das Hostel, was wir anvisiert hatten, war schon voll belegt und so mussten wir uns umschauen. Kriszta suchte und ich wartete in der Zwischenzeit beim Gepäck. Wir kamen im Hiep Hoa Resort unter, was wirklich von Lage und Aussicht traumhaft war. Am Nachmittag liefen wir den Strand auf und ab, beobachteten Dutzende von Kite-Surfern und ich sprang auch mal kurz ins Meer.
Am Abend gab es ein erschütterndes Ereignis. Wir saßen jeden Abend in einem Restaurant, wo es frischen gegrillten Fisch und anderes Leckereien gab, die erstklassig (auch für westliches Verständnis) zubereitet und serviert wurden. Von dort aus konnten wir einen SUV stehen sehen, der mit aktivierter Warnblinkanlage schon seit längerer Zeit am Straßenrand parkte. Als wir das Restaurant verließen, gab es auf einmal ein dumpfes Krachen und wir sahen, wie ein regungsloser Oberkörper über dem Lenker des Motorrollers hing, der hinten auf den Wagen aufgefahren war. Der Fahrer des SUV stieg aus, war einen Moment entsetzt, sprach den Motorrollerfahrer an, der aber nicht reagiert. Dann griff er zum Handy und telefonierte. Anschließend haben ein paar Leute, die sich inzwischen am Unfallort eingefunden hatten, den Mann vom Motorrad, er blutete am Kopf.
Ich war von dem Ereignis gleichzeitig erschüttert und wütend. Auf der einen Seite fragte ich mich, wie man in ein parkendes Auto fahren kann, welches das Licht und Warnblinkanlage angeschaltet hat?! Wie kann man diese Nussschalen, die sie als Helme tragen, überhaupt zulassen? Den nächsten Tag unterhielten wir uns mit einem Pärchen, dass wir auf der Busfahrt kennen gelernt haben (es macht auch in 8,5 Monaten um die Welt). Sie hatten auch den Unfall mitbekommen und sagten, dass es täglich in Vietnam 50 Verkehrstote gibt. Das ist bei einem Anteil wie z.B. in Saigon, wo es 9 Millionen Einwohner mit 5 Millionen Motorrädern gibt, wenig, aber auf das gesamte Jahr hochgerechnet immer noch eine sehr hohe Zahl.
Für den nächsten Nachmittag hatten wir eine Jeeptour gebucht, bis dahin lagen wir am Strand, lasen und sonnten uns. Unsere Tour am Nachmittag führte uns zu den Fairy Floats, einem kleinen Bach, der von roter Erde und grauen Kalkgebilden gesäumt wird. Danach ging es zu den roten und weißen Sanddünen, wobei die weißen Sanddünen noch am schönsten waren, weil es weniger überlaufen war. Auch wenn es etwas unangenehm war, durch den Sand zu laufen, weil der Wind den Sand aufwirbelte und der gegen die Beine prasselte.