Aus Ermangelung eines Buches gab mir Kriszta Arita Baaijens‘ Wüstennomaden zu lesen. Zusammengefasst geht es in dem Buch um einen Reisebericht der Niederländerin im Sudan – 40 Tage mit Kamelen durch die Wüste.
Sie beschreibt sehr schön das Wesen, die Umgangsformen und die Art der Menschen. Natürlich ist so eine Reise nicht ganz ohne Gefahren und Risiken, schließlich gibt es Kameldiebe und bürokratische Hindernisse, die es aus dem Weg zu räumen gilt. Bis zur Hälfte des Buches musste ich mich sehr quälen, denn der Erzählungsstil ist gewöhnungsbedürftig. Mal ist das Tempo sehr schleppend, gerade wenn sie Landschaft beschreibt oder Dinge, die ihr sehr gefallen haben. Nur leider fällt einem die Vorstellung schwer, wie eine Hütte im Inneren aussieht, wenn man keine Vorstellung davon hat, wie Hütten im Sudan aussehen. Dann zieht das Tempo plötzlich wieder an, wenn es mit „Die nächsten Tage…“ weiter geht.
Das Buch hat einen Bildteil in der Mitte, damit man sich ein ungefähres Bild machen kann, doch oftmals beschreibt sie ausführlich Bilder, die sie mit der Kamera gemacht hat, die viel besser in den Bildteil gepasst hätten. Im Anschluss an die 40-tägige Reise beschreibt sie auf den letzten 20 Seiten, wie sie wieder zurückkehrt und nochmal eine Karawane begleitet. Außer dass die Hauptfiguren der ersten Erzählung wieder auftauchen, hängt diese Geschichte überhaupt nicht mit der ersten zusammen und ist für meinen Geschmack lieblos angehängt und geschrieben worden.
Ich habe vor der Leistung von Arita Baaijens diese Reise zu machen, ziemlich großen Respekt, denn solche abenteuerlichen Reisen sind riskant, zumal für eine Frau, die allein reist. Aber wie ich im Rahmen unserer Weltreise gesehen habe, gibt es so viele Blogs und Internetseiten, die sich mit Erlebnissen in allen Teilen der Welt befassen, dass ich das Buch im Gegensatz dazu als mittelmäßig einstufen würde und es mir scheint, als wäre das Buch nur erschienen, weil ein Verlag Geld geboten hat, dass sie für eine ihrer nächsten Reisen braucht.