Der Lonely Planet (Ausgabe 2009) der Transsibirischen Eisenbahn beschreibt Ulan Bator als unschöne Stadt. Überall hässliche Sowietbauten, die nicht einladend wirken. Im Hinterkopf entstand bei mir das Bild eines armen Landes, was sich gerade so mit etwas Tourismus über Wasser hält. Dazu noch der fettgedruckte Hinweis, dass man sich vor Taschendieben in acht nehmen soll. Das hinterließ bei mir den Eindruck, dass ich schnell wieder weg möchte. Wir kamen am Morgen um 6 Uhr in Ulan Bator an und alle Vorurteile wurden weggewischt.
Statt dicht gedrängten Häuser ist hier viel Platz. Die Häuser sind auch nicht sonderlich hoch, sodass alles sehr luftig wirkt. Gut, es gibt viele Stellen, wo gebaut wird und dementsprechend regieren Sandhaufen und Absperrungen, aber ansonsten liegt hier vergleichsweise wenig Müll auf den Straßen. Im Gegenteil – man sieht Straßenkehrer, die für Ordnung sorgen. Und je mehr man ins Zentrum kommt, um so mehr Glastürme blinken einem entgegen. Nicht aber so wie in China, wo sie aus dem Boden gestampft werden, hier wird noch mit Geduld gearbeitet.
Und bevor wir uns jetzt die nächsten 6 Tage in die Wüste Gobi begeben, kam noch das ultimative Novum – ein Haarschnitt im Ausland. Ich war skeptisch: Wird das funktionieren? Ja, doch! Die Friseurin gab sich sehr viel Mühe und dementsprechend gut sieht es aus. Und das Ganze mit 2 mal Waschen, Föhnen und Gel für 8.000 Tugrik (ca. 4,50 Euro).