Nachdem wir die letzten Male uns immer auf eigene Faust durch die Länder geschlagen hatten, kam diesmal wieder Kontrastprogramm. 1 Woche Tekirova im 5-Sterne-Hotel all inclusive. Dementsprechend startete das Flugzeug nicht früh um 8 Uhr in Frankfurt, sondern gemütlich am Nachmittag in Nürnberg. „Meine Damen und Herren, liebe Kinder…“. So begann jede Ansage im Flugzeug, dass uns nach Antalya brachte. Wir kamen abends halb 12 Uhr in Antalya an und wurden dann noch 1,5 Stunden nach Terikova rausgefahren, wo uns unser Hotel „Amara Dolce Vita“ lag. Auf der Fahrt dahin stellte sich erstmal heraus, dass ich mein Portmonee daheim vergessen hatte. Alles halb so wild, war ja „all inklusive“.
Als wir nachts halb 2 Uhr schon im Halbschlaf an der Rezeption standen, bekamen wir erstmal alles fix erklärt und dann ging es auf ins Zimmer. Ein riesiges Zimmer (geschätzt ca. 40m²), ein Bad mit Wanne und Dusche, Flachbildschirm mit DVD-Player usw. Nur ein Gang auf den Balkon machte uns stutzig. Es rauschte nichts! Wir hatten zumindest seitlichen Meerblick und selbst dann würde man das Meer hören. Also ging Kriszta nochmal an die Rezeption und pochte auf „sea view“. Hätte nicht gedachte, dass sofort klappt, aber wir wurden umgehend in ein anderes Zimmer verlegt, Balkontür auf… *rausch*.
Anschließend machten wir noch eine kleine Entdeckungstour. Es gibt ein Bistro im Hotel, dass 21 Stunden am Tag geöffnet hat, wo wir noch einen kleinen Imbiss zu uns nehmen konnten. Der Irish Pub hatte auch noch auf und so konnten wir noch einen kleinen Absacker zu uns nehmen, bevor wir halb 3 ins Bett fielen.
Am nächsten Morgen wurde ich geweckt, weil mich was blendete. Die Sonne machte Anstalten um 7.15 Uhr mitten über dem Meer aufzugehen und mich dabei zu blenden. Also schnell rausgesprungen, ein Foto gemacht und wieder zurück ins Bett, um langsam munter zu werden. Nachdem wir uns rausgequält hatten, gingen wir ins Fitnessstudio und ich lief erstmal meine 5km auf dem Laufband und stemmte ein paar Gewichte. Gegenüber vom Fitnessstudio war gleich die Vitamin-Bar an der es immer frisch gepresste Säfte gab. Jeden Morgen verarbeitete eine Saftpresse erstmal eine Palette Möhren und Orangen zu Saft. Danach anziehen und zum Frühstück gehen. Später erkundeten wir das Hotel und das Gelände ringsum. Schon allein das Hotel lädt zum Verlaufen ein.
Das Wetter war exzellent und so verbrachten wir den Rest des Vormittags am Pool, bis es wieder hieß: Umziehen und Essen gehen. Auch den Nachmittag genossen wir lesend in der Sonne. Wir spielten dann noch etwas Squash und gingen anschließend in die Sauna, bis wir uns wieder zum Abendessen umziehen mussten. Wie man sieht, dass stressigste am Tag war der ständige Kleiderwechsel. Und bei so viel Stress, hält man auch nur einen Cocktail durch, der auch noch zur Hälfte aus Hochprozentigem bestand und dann fielen wir ins Bett.
Montag und Dienstag änderte sich an der Reihenfolge nichts, wir standen auf, gingen ins Fitnessstudio, um der gigantischen Auswahl an Essen gerecht zu werden, sonnten und lasen. Unterbrochen wurde die Prozedur vom Mittag, anschließend Tennis, Schwimmen und Sauna, Abendessen, Cocktails, Schlafen. Mittwoch deuteten schon am Morgen die Wolken an, dass sich das Wetter ändert. Also nahmen wir nach dem Frühstück am Trekking rund ums Hotel teil und fuhren anschließend mit dem Bus, der direkt vorm Hotel hält nach Phaselis, einer antiken Stadt. Da der Regen immer näher kam, machten wir zur Mittagszeit kehrt und fuhren zum Hotel zurück. Mein Wunsch, endlich mal Postkarten zu finden, wurde nicht erfüllt. Wir waren außerhalb der Saison und somit hatte halbwegs alles was wie ein Geschäft aussah, geschlossen. Mittwoch Nachmittag regnete durchgehend und trotzdem gingen wir am Abend in den beheizten Meerwasserpool und ließen uns die kühlen Tropfen auf den Kopf prasseln.
Mit dem Regen kam auf ein heftiger Wind der das Meer aufpeitschte und die hohen Wellen den Landungssteg des Hotel gehörig ramponierte. Uns blieb nichts anderes übrig, als das Lesen nach drinnen zu verlagern. Zumindest konnten wir unsere sportlichen Aktivitäten fortsetzen, wenn auch nur eingeschränkt, weil wir mittlerweile Muskelkater hatten. Nachdem wir uns eingelebt hatten, fielen uns die ganzen Kleinigkeiten auf, die mit der Zeit anfingen zu nerven. Das Erste waren die Kopfkissen – für unseren Geschmack zu hoch, also ließen wir uns Neue bringen, die aber die gleichen waren, d.h. letztendlich hatten wir 5 Kopfkissen im Zimmer und keins passte.
Dafür wechselte das Personal die Handtücher permanent. Aufgestanden, gewaschen, frühstücken *zack* neue Handtücher. Runter an den Pool, hochkommen, abtrocknen, Abendessen *zack* neue Handtücher. Mit etwas Glück hatten wir nach dem Mittag noch die gleichen Handtücher, die wir nach dem Frühstück bekommen haben. Natürlich hat das Hotel im Zimmer Schilder aufstellen lassen von wegen „wir kümmern uns um die Umwelt“. Deswegen werden an der Saftbar auch Plastikbecher hingestellt. Jeder kommt vorbei, trinkt einen Becher und wirft ihn weg. Auch wenn das manch einer Service nennt, aber das war schon übertrieben. Genau wie die Servicebereitschaft beim Essen – man schob genüsslich den letzten Bissen in den Mund, legte das Besteck ab *zack* war der Teller weg. Wenn man gemeinsam zum Nachtisch holen weggingen, war des öfteren auch schon die Getränke weg. Wie heißt es so schön: Weniger ist manchmal mehr!
Wir hatten uns ja auch für den Urlaub vorgenommen, auf den Tahtali zu fahren (in der Antike auch als Olimpos bekannt), war aber ab Mittwoch nicht mehr möglich, da sich der Berg komplett in Wolken einhüllte. Aber primäres Ziel war die Erholung gewesen. Also zogen wir Freitag und Samstag Vormittag unser übliches Programm ab und dann ging die Fahrt zurück nach Antalya, wo uns der Flieger wieder mit „Meine Damen und Herren, liebe Kinder…“ begrüßte.
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