Wir sind immer noch in Tunxi bzw. Huang Shan, haben aber einen Tagesausflug nach Hongcun und Xidi gebucht. Beide Dörfer gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe und deswegen wollen wir uns das mal anschauen.
Als wir in den Bus einsteigen sind wir zunächst überrascht. Der Bus ist voll mit chinesischen Touristen und auch die Reiseleitung spricht und erzählt auch nur auf chinesisch. Aber das gibt uns die Möglichkeit mal mitzubekommen, wir chinesischer Tourismus funktioniert. Anders als bei uns erzählt die Reiseleiterin non stop die nächste Stunde, bis wir in Hongcun ankommen.
Unglücklicherweise haben das israelische Pärchen und wir nur Plätze in der letzten Reise bekommen, wo die wenigste Beinfreiheit ist. Sinnbildlich sitzen wir mit dem Kopf zwischen den Knien.
In Hongcun haben wir 1,5 Stunden Zeit, das Dorf zu erkunden. Das Wetter spielte überhaupt nicht mit. Es regnete leicht, aber es war so warm und schwül, dass es viel zu warm für eine Regenjacke war. Das Dorf hatte einen leicht modrigen, schon halb verfallenen Charme. Wir konnten Frauen beobachten, die am Dorfteich die Wäsche wuschen und gleich daneben das Gemüse putzten.
In Xidi gab es erstmal Mittagessen. Das hat uns überhaupt nicht geschmeckt, weil es ziemlich einfach und vergleichsweise fad war. Als wir uns in den Supermärkten in Xidi noch ein Eis holen wollten, stellten wir fest, dass die Stromversorgung hier wohl weniger stabil zu sein scheint. Das Eis scheint schon mal geschmolzen und wieder gefroren worden sein und deshalb verzichten wir lieber.
Auf der Rückfahrt von Hongcun und Xidi resümierten wir, dass es zwar nett war, wir uns aber doch etwas anderes vorgestellt hatten. Es wirkte alles irgendwie trostlos. Dabei hatte Xidi durch seine Lage deutlich die Nase vorn. Auf dem Rückweg beeilten wir uns, zum Bus zu kommen und erwischten so eine Reihe in der Mitte, wo wir wesentlich mehr Beinfreiheit hatten.
Eigentlich hätte ich gedacht, dass die Heimfahrt etwas ruhiger wird. Nein, unsere Reiseleiterin erzählte weiter und als ihr die Geschichten ausgingen, fing sie an zu singen. Das Unterhaltungsprogramm ging also nahtlos weiter, bis wir zu einem Shop gefahren wurden und dort diverse Gelatinen(?) aus Wurzeln probieren durften. Für uns war alles ziemlich geschmacklos und wir standen mit den Schultern zuckend daneben.
Als unsere nächste Station dann eine Verkaufsveranstaltung für Seidenartikel war, haben wir uns aus dem Staub gemacht. Den Heimweg mit dem öffentlichen Bus haben wir hinbekommen, aber nur schwerlich. In Tunxi wieder angekommen, gehen wir erstmal essen. Um 23 Uhr geht dann unser Zug nach Guilin.