Eigentlich fing alles damit an, dass ich doch nur in die Werkstatt wollte, um mal die Winterreifen aufziehen zu lassen und eine Lampe zu wechseln. Ich bekam einen Termin in der darauf folgenden Woche und die Lampe wurde sofort gewechselt. Das Ergebnis war, dass ich am selben Tag mittags wieder auf der Matte stand und mein Auto abgab, denn die Geräusche, die es von sich gab, waren wenig Vertrauen erweckend. Erste grobe Schätzungen der Werkstatt waren das Getriebe oder die Antriebswelle. Das war dann am Donnerstag.
Den folgenden Dienstag erhielt ich dann die Sicherheit: Ja, das Getriebe hat einen Totalschaden. Ein Blick in die Wikipedia verriet mir, dass es ein Leiden des Baleno ist. Und nun stand ich vor der Entscheidung – neues Getriebe, gebrauchtes Getriebe, neues Auto, gebrauchtes Auto? Ich schlief eine Nacht drüber und kam zu dem Ergebnis, dass nach 130.000km kein Auto so kaputt sein kann. Also wurde es eine Operation, der Werkstattmeister wollte sich nach einem gebrauchten Getriebe umsehen, was er im Laufe der Woche nicht schaffte, also ging in der nächsten Woche die Reparatur los. Glücklicherweise wurden die defekten Teile gewechselt (also kein neues Getriebe) und eine neue Kupplung wurde gleich mit verbaut. So kamen die Teile auf 300 Euro, dafür die Arbeitskosten auf mehr als das Doppelte.
Und nun steh ich wieder da – er ruckelt beim Anfahren. Zum Glück gibt es die Spezialisten von Balenomania.de, die jedes Problem schon mal hatten. Vorsichtige Schätzung: es kommt Wasser in die Zündkerzen und deshalb läuft er nur auf 3 Töpfen und genauso fühlt es sich an… Und den Ölwechsel hatte ich auch vergessen. Und da sagt man, eine Freundin wäre teuer… Pfff…
Letzten Samstag ging es jedenfalls auf einen kleinen Ausflug nach München. Wir bummelten den ganzen Tag durch die Stadt, schauten uns um und stellten fest – viel zu viele Menschen. Aber trotzdem ist so ein Wochenendausflug immer wieder schön, zumal ich auf noch meine CD-Sammlung etwas aufstocken konnte. Das Wochenende war schnell vorbei und gleich am Montag Morgen hieß es früh um 4 Uhr aufstehen und auf den langen Weg nach Kiel machen. Gegen Mittag waren wir da, gingen in die Firma und legten erstmal die Sachen ab und stärkten uns.
Im Laufe der Woche kamen wir gut mit dem Projekt voran. Besonders erwähnenswert war der Dienstag Abend, als wir in einen Laden gingen, der grundsätzlich nur Pizzas nach Art des Gastes anbot. Hieß im Klartext: Man hatte einen Zettel vor sich, wo man die Größe der Pizza, den Teig und sämtliche Beläge ankreuzen konnte. Mir war nach scharf zumute und so lautete meine Zusammenstellung:
- 28 cm
- Weizenmehl
- Peperoniwurst
- Peperoni (auf Nachfrage der Kellnerin: Ja, die Scharfen)
- Hackfleisch
- Zwiebeln
- Oliven
Unter dem Zettel stand noch, dass es auf Wunsch auch kostenlos Knoblauch gibt. Ich machte einen Haken dran und unterstrich das Wort Knoblauch. Das führte dazu, dass sich wohl ungefähr 6-7 gepresste Knoblauchzehen auf meiner Pizza befanden. Schmeckte unglaublich lecker und die Peperoni waren auch wirklich angenehm scharf. Ansonsten eine sehr ungewöhnliche Mischung, aber doch empfehlenswert.
Ich bin jetzt das dritte Mal in Kiel gewesen und immer habe ich das Glück ein Zimmer zu erwischen, wo irgendwas nicht passt. Das letzte Mal war es das surrende Geräusch des Fahrstuhlmotors, diesmal das riesengroße beleuchtete Schild des Hotels vor meinem Fenster. Aber alles das wurde wieder wett gemacht, durch einen besonderen Service. Morgens klingelte mein Telefon und die liebe Stimme meiner Freundin weckte mich. Und sofort hatte ich vergessen, dass die Luft unheimlich trocken war und die Matratze völlig ausgelegen war.
Als mein Getriebe im Frühjahr den Geist aufzugeben begann, war das für das Auto das Ende. Aber das Auto war auch schon Jg. 1995 und 225’000 Kilometer alt…
Das stimmt mich optimistisch… dann habe ich ja noch 4 Jahre und 88.000km vor mir. Das reicht doch für zwei Mal um diese Welt.