Ich werde langsam mal beginnen, die Tage auf Lofoten zusammenzufassen, sonst geht es mit dem Urlaubsbericht überhaupt nicht vorwärts. Wenn man in einer landschaftlich schönen, aber kargen und unbelebten Ecke der Welt Urlaub macht, dann gibt es zwar viel zu sehen, aber doch wenig zu berichten.
Das Wetter hatte sich am Tag nach dem Besuch des Wikingermuseums noch weiter verschlechtert. Es hatte den Anschein, dass es zumindest trocken bleiben würde. Also versuchten wir uns an einer zweiten Wanderung. Diesmal versprach der Text eine Wanderung an der Küste von Lofoten, immer am Ufer entlang. Klang wirklich danach, als wäre es diesmal kein Gewaltmarsch. Die Strecke war mit 9 Kilometern in eine Richtung angegeben. Da wir nicht lange wandern wollten, nahmen wir die vorgeschlagene Kurzstrecke und sparten die ersten 3,5 Kilometer ein. Wir stellten das Auto an einem Wendeplatz ab und begannen zu wandern.
In der Beschreibung wurde uns ein Weg versprochen, auf dem ein Auto bequem Platz hat. Leider traf das nur auf den ersten Kilometer zu. Danach wanderten wir über einen Wiesenpfad, der schon an sich ziemlich glitschig war, weil es zwischendurch immer mal geregnet hatte. Der Weg wurde aber auch von Schafen benutzt wurde und dementsprechend strotzte es vor Exkrementen.
Später kam dann noch erschwerend hinzu, dass es wieder anfing zu nieseln und der Weg doch stellenweise ziemlich steil bergan und bergab ging, sodass man auf die Ketten, die als Haltehilfe aufgestellt waren, angewiesen war. Und so ging es eine ganze Zeit weiter, bis sich der Wiesenweg in eine Geröllwüste verwandelte, wo man über über Felsbrocken klettern mußte und der Nieselregen stärker wurde und sich in strömenden Regen verwandelte.
An dieser Stelle brachen wir die Wanderung ab, da wir nicht mal das Ziel sahen und der Weg auf Dauer auch nicht besser zu werden schien. Da wir komplett durchnässt waren, zogen wir uns bis auf die Unterwäsche aus und zogen das an, was als Wechselsachen im Rucksack war. Hier zeigte sich der andere Vorteil von trockenen Wechselklamotten. Zuhause wieder angekommen, stopften wir die nassen und dreckigen Sachen in die Waschmaschine, die sich zuerst weigerte loszulegen, weil ihr die nassen Sachen zu schwer waren.
Da es von dem Tag keine wirklich überragenden Bilder gab, außer Schafen, die posierten, stelle ich mal noch ein paar Bilder vom Wikingermuseum, unseren Ausflügen aufs Meer und letztendlich von unserem Besuch im Aquarium rein. Dort konnte man Exemplare von Tieren sehen, die sich den Lebensraum von Lofoten zu eigen gemacht haben.
Zum Thema Waschmaschine fehlte mir noch etwas ein. In der Anleitung zum Haus stand drin, dass man nach Möglichkeit nicht so viele elektrische Verbraucher gleichzeitig betreiben soll, um das Stromnetz nicht zu überlasten. Ich weiß nicht, ob es nur Einbildung war, aber als Herd, Radiator und Waschmaschine gleichzeitig liefen, gab die Waschmaschine Zeichen für Unterernährung von sich (klang ziemlich gequält). Überhaupt war der Aufbau der Verkabelung doch etwas abenteuerlich. In einem Schlafzimmer war der Hauptsicherungskasten und im Flur dann der Sicherungskasten für die einzelnen Stromkreise. Ich habe mir keine Gedanken gemacht, bis ich eines Morgens vor dem Haus stand und nachdenklich die zwei Kabel ansah, die vom Strommast ins Haus gingen und genau an der Stelle endeten, wo ich Tage zuvor die Hauptsicherung sah. In meiner Vision fiel da ein Ast drauf oder ein starker Wind kam und es wurde dunkel im Haus. Sehr Vertrauen erweckend.
Noch besser war die Verschaltung im Haus. Als wir das Haus bezogen, leuchtete einige Tage außen eine Lampe. Irgendwann machten wir uns auf die Suche nach dem Schalter, um sie auszuschalten. Es wurden alle Schalter probiert, manche schienen ohne Funktion zu sein. Einige Schalter später war die Lampe aus. Dann kam der nächste Morgen und die Kaffeemaschine wurde angeschalten, ging nicht. Also wurden Sicherungen geprüft, umgetauscht, kein Erfolg. Irgendwann entdeckte ich einen Schalter an der Wand und knipste. Plötzlich sprangen Gefriertruhe und Kaffeemaschine an. Gute Idee, einen Stromkreis so zu anzuschließen, dass man einen Schalter hat, der täuschend echt wie ein Lichtschalter aussieht.