Wenn man schon mal auf Lofoten ist, sollte man natürlich auch die Gelegenheit nutzen und die wunderbare Landschaft zu Fuß erkunden. Also durchsuchten wir unsere Reiseführer und zwei von denen beschrieben die Besteigung des Hoven als einfaches Ziel. Sozusagen als Einstiegertour. Also war unser Tagesziel für den vierten Tag gesetzt.
Ich schlief an dem Tag ziemlich lange, bin erst gegen halb 9 Uhr munter geworden. Und das mit dem unangenehmen Gefühl, dass irgendwas in meinem Zimmer komisch riecht. Ich hab die Bettdecke unter Verdacht…
Die Fahrt zum Hoven war ziemlich kurz und bei wolkigem Wetter schien es auch ideales Wanderwetter zu sein. Wir stellten das Auto am Golfplatz von Hov ab, wie es im Reiseführer empfohlen wurde. Es war 12:15 Uhr und der Aufstieg sollte ungefähr eine Stunde dauern. Also liefen wir los. Das erste Stück machte noch keine Probleme, aber darauf folgte eine steilere Stelle, bei der wir einige Verschaufpausen einlegen mussten. Zwischendurch mal wieder eine gemäßigtere Stelle und dann kam das Finale, das doch die letzten Kräfte forderte. In der Zwischenzeit riss die Wolkendecke auf und die Sonne wärmte uns noch zusätzlich. So kamen wir außer Puste und völlig verschwitzt am Gipfel an. Dort machte bereits eine andere deutsche Wandergruppe Pause. Aber das wußten wir schon, denn unterwegs kam uns schon jemand entgegen, der die Strapazen des Aufsteigs nicht bewältigt hat und auf halber Strecke umgekehrt ist.
Wir genossen die hervorragende Aussicht und ließen die T-Shirts in der Sonne trocknen. Also wer auf Lofoten wandern geht, sollte immer trockene Sachen im Gepäck haben, egal ob sonnig oder nicht! Wir hatten einen tollen Blick auf die Bergwelt von Lofoten und Vesterålen. Wir machten eine lange Pause. Zwischendurch kam eine französische Familie, die nur kurz den Berg in einem Wahnsinnstempo bestieg, sich umschaute und dann gleich wieder ging. Memo an mich: Man kann Wandern auch als Kampfsport betreiben.
Als sich dann die dritte Gruppe von Deutschen auf den Gipfel bewegte, beschlossen wir wieder aufzuberechen. Der Abstieg ging wesentlich einfacher und wir waren 14:45 Uhr wieder am Auto. Nach unserer Wanderung machten wir noch einen kleinen Ausflug nach Stamsund. Stamsund gehört mit 1.400 Einwohnern auch zu den größten Orten auf Lofoten, hatte aber wenig zu bieten. Es wirkte an dem Tag wie ein bißchen ausgestorben.
Fazit des Tages: Wenn Einsteigertouren schon so kräfteraubend sind, wie schwer sind dann richtige Wanderungen? Wenn man schon die Besteigung eines Berges plant, der schön in der Landschaft liegt, dann sollte man auch ein Bild davon machen, nicht dass man abends beim Durchschauen der Bilder zu der Frage kommt: „Hat überhaupt jemand ein Bild vom Hoven gemacht?“