Wir schreiben den 17.08. und es ist nach unserer Ankunft der erste vollständige Tag auf Lofoten. Wir sind irgendwo im Nichts in einer Ortschaft, die sich Horn nennt. Hinter unserem Haus befindet sich der Berg Hornstinden – entweder nach dem Ort benannt oder umgekehrt. Schon relativ zeitig wird beschlossen, dass der Hausberg bezwungen werden muss.
Zu unseren erklärten Top-Zielen gehört der Trollfjord und deshalb beschließen wir gleich, dass wir uns nach einer Rundreise umsehen, die uns zum Trollfjord führt. Deswegen werden wir nach unserem Besuch in Henningsvær entweder baden zu gehen oder einen Ausflug zum Trollfjord zu machen.
Am Morgen werde ich schon gegen 5 Uhr munter. Es ist noch ungewohnt, dass es schon um diese Zeit richtig hell ist. Ich schlafe aber trotzdem nochmal ein, bevor ich in die Küche gehe und das Frühstück vorbereite. Ich hatte bereits am Tag ein paar Karten gekauft, wovon ich gleich am Morgen die erste schrieb und versandfertig machte. Wenn ich da schon gewusst hätte, dass es Ewigkeiten dauert, bis sie eintreffen, hätte ich sie selbst mitgebracht. Die letzte Karte traf letzten Samstag ein, volle zwei Wochen, nachdem ich wieder angekommen bin, trotzdem mit ungetrübter Freude über den Empfang.
Nach dem Frühstück fahren wir nach Henningsvær und machen auf dem Weg dahin einen Strand aus, an dem wir am Nachmittag baden gehen könnten. Unterwegs überqueren wir auch eine Brücke, die mit ihrer Länge von 840 Metern riesig wirkt, aber in der Landschaft verschwindet. Man mag gar nicht darüber nachdenken, wie der Verkehr früher ablief. Die Brücken zwischen den Inseln wurden erst 1981 errichtet. Vorher gab es nur Fährverkehr.
Henningsvær ist ein kleines, verschlafenes Dorf, aber hervorragend zum Fotografieren geeignet. Ansonsten sehr wenig los, trotzdem bleiben wir ziemlich lange dort. Wir essen Eis und fahren danach nach Svolvær. Die letzte Fahrt zum Trollfjord wäre 15 Uhr gewesen, wir kommen also leider ein Viertelstunde zu spät. Dafür beschließen wir am nächsten Tag 11 Uhr zu fahren und reservieren schon mal.
Da es immer noch angenehm warm ist, fahren wir an den Strand, den wir am Vormittag entdeckt haben und stürzen uns in das eiskalte Wasser. Es ist unglaublich kalt und schon nach kurzer Zeit beginnt es von den Füßen her schmerzend kalt nach oben zu ziehen. So schnell wie wir ins Wasser gelaufen sind, kommen wir auch wieder heraus.
Wir stecken voller Tatendrang und fahren noch etwas weiter. Nicht weit entfernt von Svolvær liegt Kabelvåg, mit der Lofot-Kathedrale. Sie ist wirklich nicht zu übersehen und schon ihre Lage lädt zum Fotografieren ein. Nachdem wir im Urlaub mehrere Kirchen gesehen haben, die zum Teil verwahrlost oder geschlossen war, ist dies die einzige Kirche in die man eintreten kann, gegen einen kleinen Obulus. Religiös sind die Norweger offensichtlich nicht sehr, wissen aber sehr wohl, wie man an das hart verdiente Geld der Touristen kommt.
Gegen Abend beschließen wir unsere Tour mit einem Besuch des Strandes, der von Einwohnern Norwegens als schönster Strand des Landes gewählt wurde – der Haukland-Strand. Ein paar Wohnwagen stehen auf der Grünfläche nahe der Straße, aber ansonsten sind wir allein am Strand. Es ist herrlich ruhig, nur ein paar Schafe blöken auf der nahegelegenen Wiese.
War Abends noch Badehosenwetter?
Stell dir einen Tag wie heute vor, dann hast du unser Wetter auf Lofoten. Und dann kennst du auch die Antwort auf die Frage – klares Nöööö 😎