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Lofoten: Wunsch und Realität

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 4 Minuten

Unsere Anreise auf Lofoten – eine kleine Gegenüberstellung, wie wir uns das dachten und wie es tatsächlich war.

Wunsch: Abflug gegen 16 Uhr in Frankfurt. Dann ein bisschen Zeit auf dem Osloer Flughafen verbringen und 22.30 Uhr weiter nach Bodø (sprich „Budö“, aber das Ö so kurz, dass es schon fast wie „Bude“ klingt). Dort hinsetzen oder vielleicht auch hinlegen, denn der Weiterflug nach Svolvær ist für kurz nach 5 Uhr des nächsten Tages angesetzt. Auf dem Flughafen erstmal frühstücken und dort bis 10 Uhr warten, denn dann bekommen wir den Wagen von der Autovermietung. Mit dem Auto schon ein bisschen herumfahren, einkaufen und dann gegen 15 Uhr das Haus beziehen. Soweit der Plan…

Unser Haus auf Lofoten
Unser Haus auf Lofoten

Realität: Um Platz und Gewicht zu verringern (die Höchstlast bei Widerøe ist 15kg), hatte ich die Wanderschuhe und meine Jacke samt Fleece-Innenjacke an. Also begann jedes Mal bei der Kontrolle das gleiche Spiel. Notebook aus der Tasche nehmen und in einen Korb. Notebooktasche in einen extra Korb. Rucksack in einen Korb. Fototasche in einen Korb. Die Jacke und die restlichen metallischen Sachen in einen Korb. Dann schlug trotzdem das Signal an und ich musste auch noch die Schuhe ausziehen.

Der Flug von Frankfurt nach Oslo verlief problemlos. Wir waren noch ein bisschen draußen, aßen was und abends ging es dann weiter nach Bodø. Natürlich nicht ohne vorher die Füße zu entlüften. Der Flug nach Bodø hatte etwas besonderes. Die Sonne war schon in Oslo untergegangen, aber je weiter wir nach Norden kamen, desto heller wurde es wieder. Kurz vor der Landung hatte ich das Gefühl, ein kleines Stück weiter und man hätte die ersten Strahlen (oder doch nochmal die letzten?) der wieder aufgehenden (oder nochmal untergehenden?) Sonne gesehen.

Frühstück
Frühstück

Wir kamen gegen Mitternacht in Bodø an – 10 Minuten früher wie erwartet. Der Flughafen ist wie ausgestorben, selbst die Getränkeautomaten haben schon Feierabend. Wir suchen uns die dunkle Ecke eines Restaurants und legen uns hin. Ich kann nicht schlafen und schreibe meine ersten Gedanken im Schein eines Flutlichts auf. Mich quälen leichte Halsschmerzen und ich will einfach nur duschen und mich in ein Bett legen. Ich lege mich doch kurz hin und kann anhand der Anzeigetafel erkennen, dass ich so gegen 2 Uhr für eine halbe Stunde eingeschlafen sein muss. Es beginnt draußen wieder hell zu werden. Halb 4 Uhr werden die anderen auch so langsam munter, wir gehen eine Runde vor den Flughafen – es ist eiskalt, die Scheiben der Autos vor dem Flughafen haben eine leichte Reifschicht…

Eine kleine Propellermaschine bringt uns dann nach Svolvær, der Anflug ist etwas ungewohnt (kein Wunder bei dem Wind). Was uns erwartet, spottet jeder Beschreibung – wir sind in einer Baracke im Nichts gelandet. Kein Automat, nichts zu essen, nichts zu trinken und ich habe dazu noch Kopfschmerzen. Es ist 6 Uhr morgens und uns stehen 4 Stunden Warten bevor. Der Beamte vom Flughafen kommt dann zu uns und erklärt uns, dass der Flughafen 6.15 Uhr schließt und er jetzt nach Hause gehen möchte. Wir machen ihm klar, dass wir bis 10 Uhr warten müssen. Er hat ein Herz, setzt uns nicht vor die Tür und bleibt da.

Flughafen Svolvaer
Flughafen Svolvaer

Ich greife auf das Globetrotterhotel zurück und mache es mir auf drei harten Stühlen, einem Tisch und einer Jacke als Kopfkissen „gemütlich“ und schlafe tatsächlich für eine halbe Stunde ein. Während die anderen Karten spielen, laufe ich draußen eine Runde, es ist ziemlich kalt und windig, also kehre ich schnell wieder zurück, nachdem ich einige Fotos gemacht habe. Gegen 8 Uhr ruft Alex die Autovermietung an und fragt, ob wir den Wagen jetzt schon bekommen können. Klar doch, sie haben 24-Stunden-Dienst! Der Autovermieter holt uns ab, fährt mit uns nach Svolvær und übergibt uns einen Skoda Octavia. Damit fahren wir wieder zurück, verstauen das Gepäck und gehen erstmal in Svolvær frühstücken. Nach einem kurzen Bummel und dem ersten Einkauf entschließen wir uns verfrüht, das Haus zu besuchen, vielleicht ist es doch schon leer.

Erfolg! Das Haus ist leer und wir teilen uns auf die Zimmer auf. Bis 15.30 Uhr war dann erstmal wieder Ruhe im Haus – Schlaf nachholen. Danach wollten wir zu Fuß den Weg zum Boot erkunden, stapften aber nur an einer moosigen Küste entlang. Also gingen wir zurück, nahmen das Auto und fuhren zum Anlegesteg. Natürlich lag der Wunsch nahe, sofort eine Runde damit zu drehen, also nochmal zurück, den Schlüssel geholt und nachdem wir hinter die Technik gestiegen sind, konnten wir eine erste Runde damit drehen… Jetzt hat unser Lofoten-Urlaub begonnen.

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