Ich würde ja gerne sagen „Momentan ist es bei mir etwas stressig.“, aber mein Instinkt sagt mir, dass es nicht bei momentan bleiben wird. Aber es ist kein unangenehmer Stress. Ich komme früh auf Arbeit, habe dann noch bis ca. 9 Uhr Zeit ein paar von meinen eigenen Problemen zu bekämpfen und ab diesem Zeitpunkt kommen Kollegen mit kurzen Zwischenfragen vorbei, ich erläutere ihnen dann kurz die Lösung oder wir suchen gemeinsam den Fehler. Schneller als gedacht steht dann ein Kollege im Zimmer und ruft fragend das Wort „Mahlzeit?“ in den Raum. Während des Mittagessens diskutieren wir meistens offene Probleme und Kuriositäten und anschließend geht der Ablauf des Vormittags nahtlos weiter. Abends gehe ich dann heim, mit ein paar blubbernden Problemen im Kopf, esse, übe noch ein wenig, lese neue Blogeinträge und dann nehme ich mir vor, noch etwas zu lesen, aber sobald ich im Bett liege, zieht es mir die Augen zu.
Und da ich so viel Besuch im Zimmer hab, vergesse ich manchmal die zwischenmenschliche Kommunikation, sodass am Mittwoch eine Mail aus der Hotline eintrudelte, warum ich mich garnicht mehr blicken lasse. Schlimm, schlimm, also gleich nachgeholt. Als mein Kollege diese Woche die Version erstellte, gab er uns eine Zahl bekannt: 4,5 Millionen Zeilen Code – für ein Programm! Nur mal zum Vergleich ein paar andere Zahlen (laut Wikipedia):
- GIMP 2.3.8 : 650.000
- Blender 2.42 : 1 Million
- Windows NT 3.1 : 6 Millionen
Grund genug das Wochenende für ein Entspannungsprogramm zu nutzen. Es begann am Freitag Abend schon mit Kino, „Sterben für Anfänger“ stand auf dem Programm. Ein richtig schöner Film mit britischem Humor. Um grob eine Richtung zu geben: Eine Mischung aus „Grasgeflüster“ und „Grabgeflüster“. Schon der Vorfilm war Klasse – Eine Oma, begleitet von ihren zwei Enkeln, stirbt während der Zugreise nach Polen zu ihrem verstorbenen Mann. Die Enkel versuchen es zu vertuschen, ein anderer Zugreisender läßt seinen Koffer aus Versehen auf ihren Kopf fallen und vertuscht noch mehr. Letztendlich kommt die Oma auch an – im Koffer. Und ähnlich ging es dann im Hauptfilm weiter – einer nimmt aus Versehen statt Valium eine LSD-Mischung und findet schon den Garten so richtig schön grün und redet mit den Drahthühnern, die dort stehen. Und als dann noch der schwule Liebhaber des Verstorbenen auftaucht und Geld haben will, ist das Chaos perfekt, denn er bekommt auch ein paar „Valium“.
Irgendwie habe ich festgestellt, dass nach dem A-Monat nun doch tatsächlich der B-Monat zu kommen scheint. Am Freitag lag ein Brief mit der Betriebskostenabrechnung von 2006 im Briefkasten – ich darf nachzahlen und nicht zu knapp. Angeblich hatten sich die Heizkosten im Wohnzimmer auf das Vierfache gesteigert. Ich glaube, ich muss mal recherchieren (wozu hat man denn einen Blog), ob der Jahresbeginn 2006 ziemlich kalt war, sodass sich die Zahlen irgendwie erklären lassen. Jahresende fällt ja aus, da ich ja seit Dezember hier wohne. Und nachdem ich gestern in der Stadt war, kamen noch ein paar Bücher dazu. Aber die Beschreibungen klangen einfach zu abgefahren, um die Bücher im Laden stehen zu lassen. Was erleben 2 Typen, die um die Welt reisen, um 32.000 Dollar zu verschenken (Dave Eggers – Ihr werdet (noch) merken, wie schnell wir sind), was erlebt der Premierminister von Großbritanien, wenn er keine Lust mehr auf Regieren hat und sich einfach aus dem Staub macht (Sue Townsend – Downing Street No. 10) und letztendlich die Erlebnisse späterer Klongenerationen, die einen Rückblick auf ihre Ursprünge und damit auf unsere Gesellschaft werfen (Michel Houellebecq – Die Möglichkeit einer Insel).
Mittlerweile stehen Ort, Besetzung und Datum der nächsten LAN-Party fest – diesmal treffen wir uns unter Vorwand Bäume zu umarmen, Tofu zu essen und keine gewaltverherrlichende Spiele zu spielen. Soweit der Plan… Die Sprendlinger Bäume sollten sich schon mal auf etwas gefasst machen, wenn die Ökowarrior eintreffen. Ich hoffe, Thomas hat schon mal mit den Palmen auf den Malediven (siehe Postkarte) geübt. Und überlege noch, was ich mit einem verregneten Sonntag außer Hausordnung, Bügeln und Lesen sonst noch anfangen könnte. Naja, zumindest kleine Spiele für zwischendurch finden, wie zum Beispiel Battle Tanks, wo man mit einem knuffigen Panzer herumtuckern darf.
Schau Dir die Palmen doch mal genau an! Haben alle eine Kerbe, vom stundenlangen
Umarmen! Bin deshalb auch des Landes verwiesen wurden! 😥
Ciao Thomas
PS: Freu mich auf´s Tofu!
Gib’s doch zu Thomas, du hast eine südländische Bäumin kennengelernt und Janine ist eifersüchtig geworden und deshalb mußtet ihr wieder abreisen! 😉
PS: Bitte benutze ab sofort Blackle.com als Suchmaschine (Google in schwarz). Damit könnte man 750 MWh pro Jahr sparen (Diese Aktion wird unterstützt von treehugger.com <– das ist kein Witz!)
O.K. erwischt, aber sag´s Keinem! Wie steh´ich denn da, als Veggi-Popper! 😕 Obwohl, passt ja doch wieder irgendwie zum Tofu-Klatsch! 🙂
Ciao Thomas
PS: Iss ja geil, soeben wurde google von blackle als startseite auf meinem Rechner abgelöst!