Hier weht momentan ein frischer Wind. Aber nicht nur draußen, sondern auch in meinem Kopf. Ich habe die letzten Tage und Wochen mal etwas ausgemistet. Im Resultat wurden zwei Konten aufgelöst und eine Zeitschrift gekündigt. Ich kann das ganze Papiergetöse nicht mehr ertragen. Jeden Monat stapeln sich hier die Zeitschriften und Mitteilungen – die lesen sich nicht von allein, geschweige denn, dass sie sich wegräumen würden.
Ansonsten ging ich endlich mal die ausstehenden Releasetexte an, die habe ich viel zu lange vor mir hergeschoben. Der Reinfall kam dann gleich Anfang der Woche, wo ich auf meine Idee die Antwort bekam:
Ich würde den Titel des Albums und die Songtitel nicht so thematisieren. Da sollte jeder der es hört sein eigenes Bild haben. Was es an sich bedeutet ist eh nur schwer zu sagen. Meistens bedeutet es gar nichts und alles.
Grandios – ich mag Musiker, die mit Herz und Verstand bei der Sache sind und ihre Tracks gefühllos in die Welt hinauskatapultieren. Von dem Dämpfer mußte ich mich erstmal erholen. Es hat mich ein klein wenig Überwindung gekostet, das nächste Projekt anzugehen. Aber von Ronny aka Das Kraftfuttermischwerk kam das genaue Gegenteil, jede Menge Ideen, Gedanken und Emotionen, die bei der Erstellung der Tracks mit am Werke waren. Außerdem liest sich sein Blog auch interessant, sodass ich ihn gleich mit in meine Blogroll aufgenommen habe.
Aber auch sonst hat sich viel in Sachen Musik getan. Ich folgte der Bitte, doch mal einen Podcast zu machen, der etwas in die trancige Richtung geht. Ich hatte so meine Vorurteile, was diesen Stil anbelangt, ließ es aber auf einen Versuch ankommen. Ich konnte mich früher sehr für diese Musik begeistern, doch als Trance massenkompatibel wurde und mittelmäßig talentierte Leute den Status von Stars erreichten, war die Musik für mich tabu. Bis Mitte dieser Woche, wo ich ein Netlabel entdeckte, das von Chill über Goa bis hin zu raueren Tönen das gesamte Spektrum des Trance abdeckt und dabei meinen ziemlich hohen Ansprüchen gerecht wurde. Nach zwei Releases hatte ich den kompletten Backstock auf meiner Platte und seit gestern den August-Podcast. Das Zeug ist aber auch wirklich verdammt gut.
Donnerstag folgte nach wochenlanger Pause endlich mal wieder eine Klavierstunde. Ich hatte mich mit meiner Lehrerin geeinigt, dass wir die Stunde auf 18 Uhr verschieben, dann brauch ich nicht so herumzuhetzen. Kurz vor fünf zogen plötzlich dunkle Wolken auf und es begann zu schütten, wie aus Kannen. Was für ein Glück, dass ich losmußte. Als ich beim Auto ankam, hörte es bereits auf und die Sonne kam wieder zum Vorschein. Ich bedauerte es, keinen Fotoapparat mitgenommen zu haben, denn die Straßen dampften, es war wie durch eine Nebelwand zu fahren. Ich war ein paar Minuten zu zeitig da und lief noch eine kleine Runde durch die Ortschaft. Es war unerträglich – ich erinnerte mich an Kew Gardens, den botanischen Garten Londons, wo wir bei 25°C und 100% Luftfeuchte klatschnass wieder aus dem Treibhaus herauskamen. Und so war beim Spielen einfach nichts hinzubekommen, meine Finger versagten einfach ihren Dienst.
Mal sehen, was das Wochenende noch so bereithält. Ich hatte geplant, heute Abend ins Kino zu gehen, vielleicht noch etwas zu telefonieren. Den Auftakt zum Telefonierwochenende gab es schon gestern, als ich mit den Eltern redete, mir die neusten Geschichten und Katastrophen von daheim anhörte und heute Morgen folgte die Fortsetzung als ich ein Stündchen mit Loni quatschte.