Wenn mein Kopf nicht angewachsen wäre, hätte ich heute Morgen doch glatt noch vergessen, dass ich einen Werkstatttermin habe. Also sprang ich ins Auto und tuckerte zur Werkstatt. Ich war schon gespannt, was ich denn heute für ein Auto bekomme. Während ich den Papierkram mit dem Werkstattmeister erledigte, bemerkte ich wie einer der Mitarbeiter einen Kombi bereitstellte. Ich unterschrieb noch hier und da und bekam einen Schlüssel in die Hand gedrückt „Der Rote gleich vor der Tür!„. Na wie genial ist das denn? Ein funkelnagelneuer, knallroter Suzuki Jimny. Quasi Japans Anwort auf einen Geländewagen.
Ich setzte mich rein, sehr geräumig, wenn auch von der Höhe sehr ungewohnt. Ich ließ meinen Blick über die Amaturen schweifen, alles wie ich es von Suzuki gewöhnt bin. Autoradio mit CD-Player macht natürlich irre Lust auf meinen neuen Podcast in „Fenster runter und alles mithören“-Lautstärke zu hören. Etwas unterhalb des Radios kann man dann noch bißchen an den Rädern herumspielen – 2WD, 4WD und 4WD-L. Wofür letzteres steht, hab ich noch nicht herausgefunden. Da auf dem Reserverad in riesigen Buchstaben „Summer“ prangt, läßt sich der hintere Teil und auch das Dach im Vorderbereich entfernen. Irgendwie sah das aber in der Bedienungsanleitung viel zu kompliziert aus, als hätte ich das in fünf Minuten begriffen, geschweige denn erledigt.
Zum Einstellen des Sitzes trat ich mal kräftig auf die Kupplung, die für meine Verhältnisse sehr pappig reagierte. Der Sitz stand schon korrekt, die Spiegel waren im Handumdrehen eingestellt, die Schalter sind sogar die Gleichen wie in Rüedi. Also los – anlassen, Rückwärtsgang einlegen und ein Stück zurück. Moment mal, ist schon ein Gang eingelegt? Ich wackelte am Schaltknauf – offensichtlich nicht. Ich „rührte“ nochmal um und kam zu der Erkenntnis: Ein Gang war doch schon drin, nur die Schaltung bedient sich von den Schaltwegen wie bei einem Bus. Ähnlich auch das Spiel, wenn der Gang eingelegt ist. Mit diesen gewonnenen Erkenntnissen legte ich jetzt den Rückwärtsgang ein – Kupplung kommen lassen – das Getriebe gab ein singendes Geräusch von sich. Kenn ich von Rüedi, manchmal hat sich der Rückwärtsgang etwas zickig. Zweiter Versuch – passt!
Ich mußte mich erstmal dran gewöhnen, dass ich jetzt viel zeitiger schalten muss, schließlich fahre ich ein Auto, was eher weniger für Stadtverkehr ausgelegt ist. Etwas besorgniserregend war die Kupplung, die erstaunlich früh und präzise kuppelt, spricht wohl dafür, dass mein alter Werkstattchef Recht hatte und Rüedis Kupplung so langsam das Zeitliche segnet. Das würde mir jetzt noch fehlen. Aber zurück zum Jimny. Der tuckerte ganz brav über die Straßen und ließ erkennen, dass er es doch bevorzugt härtere Stöße abzufangen als Kanten an Gullis, die doch ungewohnt hart durchschlagen. Da wackelt der kleine Jimny fröhlich und brummt weiter. Sehr angenehm ist die Sitzhöhe, wo man einen guten Überblick über den Verkehr hat. Ich hab auch das Gefühl, weiter hinten zu sitzen und deshalb weniger von der Sonne geblendet zu werden. Und ich überlege, was ich morgen mit dem Kleinen veranstalte, denn Donnerstag früh darf ich Rüedi wieder in Empfang nehmen.
4WD-L steht für die Geländeübersetzung: 4WheelDrive-Low. Damit jubelst du im dritten Gang bei 3000/min durch den Schrebergarten und wirst von der Omi mit Stock noch überholt. Aber um das Auto eine 80%-Steigung raufzuziehen, einfach unschlagbar.
„Japans Antwort auf einen Geländewagen“? Neben dem unverwüstlichen Toyota Land-Cruiser und dem Dakar-sicheren Mitsubishi Pajero standen Suzuki schon vor über 25 Jahren für kleine, robuste Geländewagen, die alles verkraften – außer Autobahnen. http://de.wikipedia.org/wiki/Suzuki_SJ_410 – das war noch lang nicht der erste, aber hier gibts Bilder, und der LJ80 sah ganz ähnlich aus.
Danke für die Aufklärung was 4WD-L bedeutet, aber eigentlich bin ich hier der Besserwisser 😉
Der SJ410 sieht ja wenigstens noch wie ein Geländewagen aus, aber der Jimny ist doch von oben bis unten lackiert, wo entsteht denn da ein Hauch von Wildnis? Ich bezweifle ja nicht, dass er geländetauglich ist, aber die Zielgruppe ist doch wohl eher die Fungeneration.
Na – Pajero und Co sind auch von oben bis unten bunt. Der LJ80 und SJ410 waren auch schon Autos für die „Fun-Generation“, allerdings eine Generation eher. Mit Faltverdeck (das war noch größer als das auf dem aktuellen Jimny, der ziemlich eingeblecht ist) und viermal Blattfedern, einem Motor, der mehr Lärm als Leistung produzierte… aber gnadenlos günstig. Für das Geld gabs woanders keinen Allradler.
Und bis auf den Strand schaffts der Jimny allemal.
hi
woher ist die front schürze ???????
oder einfacher gefragt von welchem händler ist der jimny ?
bitte melden [email protected]
mfg
alex
Hallo Alex,
der Rammschutz war serienmäßig beim Sondermodell „Summer“ des Jimny dabei. Wie ich gerade mal herausgefunden habe, ist das gute Stück extrem limitiert gewesen (nur 500 Stück!) und da der Beitrag von letztem Jahr ist, dürften die Chancen noch einen zu erwischen ziemlich gering sein (zumindest neu). Hoffe, das hilft dir trotzdem weiter.
Gruß
Jan