Ich bin jetzt schon eine anderthalb Stunden daheim, streune von einem Zimmer ins andere und muss erstmal den Tag setzen lassen. Eigentlich sollte ich schnell den Beitrag schreiben, dann in die Wanne springen und dann schleunigst schlafen gehen. Für ein wenig Kalligrafie wird es heute nicht mehr reichen. Ich hatte mir vorgenommen, die nächsten Tage noch ein wenig die Grotesk zu üben und dann mal eine weitere Schriftart zu erlernen, die schon eher nach Kalligrafie aussieht.
Jetzt fällt mir auch wieder ein, was ich am Wochenende außer dem Podcast vorhatte – ich habe noch einen Releasetext offen, den ich noch einmal überarbeiten wollte. Also werde ich wohl einen kleinen Spaziergang mit meinem neuen MP3-Player machen und dabei mir die nächste Thinner-Produktion zu Gemüte führen. Aber genug der Planung, jetzt heißt es erst einmal, den Tag aufzuarbeiten…
Nachdem uns die letzten Tage immer wieder Mails aus dem Geschäftsführungsbereich erreichten, wir sollten doch ein bißchen für Ordnung sorgen, weil heute politischer Besuch kommt, röhrten gestern Abend und heute Morgen die Staubsauger. Ich verschwand zum Mittag zum Friseur, konnte mich dort ein Stündchen unter den Händen von Sasy entspannen und als ich dann wieder auf Arbeit auftauchte, stand schon ein Schild am Eingang, wo unsere Gäste willkommen geheißen werden. Heute auf dem Programm: Andreas Starke, seines Zeichens OB von Bamberg. Nachmittags führte ihn dann unser Chef herum, er schaute auch mal bei uns ins Zimmer, was einen Software-Entwickler, der tief in der Arbeit versunken ist, nicht wirklich anhebt 😉
Nach Arbeit schaffte ich noch schnell die Postcrossing-Postkarten auf die Post und stürmte dann zum Kino. Wir quatschten noch ein bißchen. Ich schlug vor, danach noch etwas Essen zu gehen, weil ich seit dem Frühstück nicht mehr gegessen hatte – Vorschlag stieß auf Gegenliebe und dann ging es los. Die ersten zehn – fünfzehn Minuten hörte man Mads Mikkelsen mit indischen Kindern englisch radebrechen. Nur gut, dass es Untertitel gab. Der Film folgt dem Prinzip von Murphy „Wenn etwas schief geht, dann richtig!“. Die Charaktere werden von den Schauspielern hervorragend dargestellt, auch wenn ich kleine Mängel in der Handlung bemerkt habe. So entscheidet sich Jacob (M. Mikkelsen) innerhalb kürzester Zeit in Dänemark bei seiner Tochter zu bleiben, die er erst wenige Tage zuvor als solche kennengelernt hat, statt zum Geburtstag eines Kindes zu fahren, für das er schon längere Zeit so etwas wie ein Vater ist. Aber wo der Film schon begann, wußte ich, dass es nur gut werden kann, denn die Musik spricht meistens Bände und wenn ein Film mit Sigur Rós beginnt, spricht das für eine Crew mit Geschmack (oder ich hab einfach zuviel Musik daheim 😉 ). Abschließend gingen wir noch zum Italiener, lästerten noch ein wenig über die anderen Gäste – ganz unauffällig selbstverständlich. Glücklicherweise hatte ich auch noch das „()„-Album von Sigur Rós im Auto, als neben mir ein „Haben will“ ertönte. Ich bin begeistert…
In der Stimmung landete ich dann daheim, prüfte Mails und war überrascht, dass mich ein Kanadier vom Postcrossing angeschrieben hatte, der noch ein Bild vom Bamberger Reiter für seine Postkartensammlung hätte und dafür auch gerne tauschen würde. Kein Problem – Ich hätte gern ein Nordlicht! Mal sehen, was er sagt. Und jetzt kommt erst noch die kleine Blogrundschau…