Kaum hat Weihnachten begonnen, ist es schon wieder Geschichte. Ich packte am 23.12. nach meinem Beitrag noch die Geschenke ein, sprang dann kurz nach Mittag ins Auto und düste gen Heimat. Die A70 war noch einigermaßen leer, ich mußte mir den einen oder anderen merkwürdigen Blick gefallen lassen, da ich im Auto bei strahlendem Sonnenschein saß und lauthals mitsang. Auf der A9 verdichtete sich alles. Ich fuhr in einem Konvoi aus Bayern, Baden-Württembergern und Schweizern als vor Hof eine dichte Wolkendecke zu sehen war, die sich dann auch noch mit einem fetten Nebel kombinierte. Wie sich später herausstellte, sollte sich daran nicht viel ändern.
Als ich bei meinen Eltern angekommen war, setzten wir uns noch etwas zusammen und quatschten. Zwischendurch koordinierte ich noch ein paar Anrufe für den Abend und machte mich dann auf zum alljährlichen vorweihnachtlichen Treffen. Seit etlichen Jahren treffen wir uns am 23.12. um bis tief in die Nacht (so das Etablissement mitspielt) über Gott und die Welt und sonstige Themen zu reden. So auch dieses Jahr, wo wir uns im Living trafen. Und so gingen die 6 Stunden wie im Flug um. Zwischendurch rannte mein Freund und Baltikumsurlauber Alex bei mir offene Türen ein, als er meinte, dass er mal ein Nordlicht sehen möchte. Ich versprach ein paar Informationen zu Nordlichtern zu sammeln, was ich in dem Zug erledigen möchte. Das Foto ist am 15.12.2006 von Jonas Forste aus Jakobstad in Finnland gemacht worden, als ein heftiger Sonnensturm mit dem Magnetfeld der Erde kollidierte. Mein Allgemeinwissen hatte noch parat, dass oberhalb des Polarkreises die Chancen Nordlichter zu sehen, immer gut sind. Weiterhin konnte ich in Erfahrung bringen, dass die günstigste Zeit zur Beobachtung in Finnland gegen 22.30 Uhr ist. Natürlich kann man auch die Daten des Satelliten „Advanced Composition Explorer (ACE)“ abrufen, der zwischen Erde und Sonne fliegt und u.a. die Protonen, die von der Sonne Richtung Erde rasen, misst. Effektiver ist da der Service, den die Seite von Spaceweather anbietet: das Spaceweather-Phone. Dort erhält man einen Anruf, wenn eine größere Anzahl von Protonen auf dem Weg zur Erde sind.
Nachdem ich dann noch ein paar Freunde heimfuhr, machte ich mich auch auf dem Heimweg und landete dann auch gegen 3 Uhr im Bett. Den nächsten Morgen ging ich dann rüber zu meinen Eltern (ich war im Büro meines Vaters untergebracht), trank noch einen Kaffee und dann fuhren wir wieder los. Wir fuhren nach Moritzburg, um dort in der Nähe zu essen und anschließend spazieren zu gehen. Doch dank des kühlen Windes und des dichten Nebels, der auch hier herrschte, fiel unser Besuch nicht länger als unbedingt nötig aus. Dann kam nach der Bescherung der üblichen Kartoffelsalat mit Wienern (wahlweise auch Fischstäbchen). Obwohl es angeblich eins der unbeliebtesten Weihnachtsgeschenke ist, freute ich mich über meine neuen Töpfe. Die alten haben jetzt nach über 8 Jahren endlich ausgedient. Dann gab es noch ein paar Tischdecken und zwei Bilder für die Küche. Und schließlich gab es noch Literatur. Um meinen Kopf noch weiter mit nutzlosem Wissen zu füttern, bekam ich „Wie dick muss ich werden, um kugelsicher zu sein?“. 101 Fragen aus dem „New Scientist“, die Probleme wie „Warum machen dunklere Getränke einen schlimmeren Kater als helle?“, „Woraus besteht der ‚Schlaf‘ oder ‚Sand‘ in den Augen?“ oder „Machen schwarze Sachen den Hintern kleiner?“ wissenschaftlich klären.
Den nächsten Tag ging es zum „großen“ Familienessen in eine Gaststätte, die ich kannte und welche mir durch gute Speisen und freundliche Bedienung in Erinnerung war. Nachdem wir einen Platz im Wintergarten bestellt hatten, waren wir enttäuscht nur einen Platz vor der Theke, also dem Gang wo jeder Gast, der kommt und geht, vorbei muss. Außerdem spürte man den Luftzug der Tür auch sehr deutlich. Als wir im Anschluss die Platzierung monierten, bekamen wir als Antwort „Hätten Sie im Wintergarten bestellt, hätten wir es auch einrichten können, sie dort unterzubringen!“ Ich bin mir ganz sicher, dass meine Eltern garantiert einen ungemütlichen, zugigen Tisch bestellt haben!
Gestern zeigte sich dann auch mal die Sonne und wir unternahmen einen Ausflug nach Pillnitz. Abends spielten wir dann auch schon wie am Vorabend Skat und ich hatte jede Menge Zeit schon mal das neue Buch zu beginnen. Die Hälfte der 300 Seiten ist schon gelesen. Heute ging es dann wieder bei strahlendem Sonnenschein heim, als kurz vor Bamberg sich wieder dichter Nebel zeigte. Daheim angekommen, verstaute ich erstmal alles und bestellte schon mal die Rahmen für die Bilder in der Küche. Den Rest des Abends werde ich erstmal meinen Rechner wieder ausschalten, die letzten Tage ohne waren auch mal sehr erholsam.