Heute hat es endlich mal geklappt. Die Dresden Monarchs hatten ein Heimspiel gegen die Düsseldorf Panther und ich war in der Stadt. Trotzdem sengender Hitze (der Sprecher erwähnte was von 35°) ließ ich mich auf der Tribüne des Stadions nieder. Die Plätze im Schatten waren alle belegt und ich bereute es, ein schwarzes T-Shirt angezogen zu haben.
Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Dresdner Fanfarenzug, in den letzten beiden Jahren Sächsischer Landesmeister und 2002 sogar Vizeweltmeister wurden. Nach dem obligatorischen Gespräch mit dem Sponsor begann das Spiel und man merkte von den ersten Minuten an, dass sich eine gewisse Trägheit breit machte, sowohl auf dem Rasen, als auch auf den Rängen. So verwundert es auch nicht, dass das Spiel nur 7:13 ausging. Wohl größte Schlappe war der Fehlpass der Dresdner Offense, die den Ball direkt in die Arme eines Düsseldorfer Verteidigers spielte, der dann auch noch problemlos die 80 Yard bis zum Touchdown zurücklegen konnte (Anm. für Nicht-Football-Kenner: das Spielfeld ist 100 Yard lang – es lebe das metrische System 🙄 ).
Die erste Halbzeit war wirklich unglaublich schlecht – die Offense kassierte viele Fouls (darunter auch 2-3 sehr sehr suspekte Schiedsrichterentscheidungen). In der zweiten Halbzeit lief es schon besser, weniger Fouls und die Defense arbeitete wesentlich effektiver. Aber im Großen und Ganzen ein sehr mittelmäßiges Spiel, aber ich zieh mal ein positives Fazit: Ich war draußen, das Wetter war hervorragend und ich hab Farbe bekommen.
Nachtrag: Man sagt ja solchen Veranstaltungen nach, sie wären geistlose Zeitverschwendung. Aber nicht in Dresden, dort wird darauf geachtet, dass Gäste und Publikum noch etwas lernen. So bringt das Publikum den Gästen bei, dass ein „incomplete pass“ doch nicht „incomplete“ ist, sondern „unvollschdändsch“. Im Gegenzug lernt das Publikum, was „incomplete“ in allen Sprachen der Welt heißt – gestern: Schwedisch, Weißrussisch und Bayrisch 😉
Als ich gestern das Stadion verließ, sah ich einen Heckscheibenaufkleber, nach dem ich gleich mal suchen mußte. Und, wer hat’s erfunden? Die Sächsischen Schweizer!