So liebe Trekkies aufgepasst, heute nehme ich mal (zumindest theoretisch) einen Warp-Antrieb auseinander. Und damit habe ich auch den vorletzten Artikel dieser Serie erreicht. Wann der letzte folgt, ist momentan noch ungewiss, da ich dazu sehr weit ausholen muss, um das zu erklären.
Was ist also die Idee hinter dem Warp-Antrieb? Vielleicht ist es ja bekannt, dass es damit möglich ist, mit Überlichtgeschwindigkeit zu reisen. Laut Einstein unmöglich, aber mit einer Nebenbedingung dann doch. Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist ja bekanntlich die Gerade. Das gilt aber nur, wenn man sich in den Grenzen der Dimensionen des Systems bewegt. Als kleines Gedankenexperiment: Wir nehmen einen Zettel und zeichnen zwei Punkte darauf. Theoretisch wäre der kürzeste Weg eine Gerade, die durch beide Punkte geht. Aber nicht, wenn wir die dritte Dimension in zu Hilfe nehmen, d.h. wir falten das Blatt und die beiden Punkte liegen auf einander. Dann schafft man den Sprung von einem Punkt zum anderen in immer kürzerer Zeit, je nachdem wie stark man das Blatt faltet.
Natürlich muss es da auch jemanden geben, der das ausprobiert hat. 1994 hat Miguel Alcubierre die Umsetzbarkeit des Warp-Antriebs geprüft. Wissenschaftlich versteht sich. Und er entwarf den Antrieb so, dass der Antrieb hinter dem Raumschiff den Raum „ausdehnt“ und vor dem Raumschiff komprimiert. Einzig und allein das Raumschiff muss in der Warpblase gehalten werden, sprich der Raum um das Raumschiff bleibt erhalten. Damit würden auch sämtliche relativistischen Effekte, wie Raum-Zeit-Dilatation und Beschleunigungs- und Bremseffekte ausbleiben, da der Raum innerhalb der Warpblase konstant ist. Leider hat die Sache natürlich einen Haken – man bräuchte dazu Materie mit negativer Energiedichte, sogenannte exotische Materie, die bis heute noch nicht nachgewiesen wurde.
Und wer das verstanden hat, ist mit dem Grundprinzip des Warp-Antriebs vertraut. Dort krümmt der Antrieb den Raum zwischen zwei Punkten, um das Raumschiff schneller voran zu bringen. Und je stärker der Raum gekrümmt wird, um so schneller erreicht das Raumschiff sein Ziel. Theoretisch kann man auch den Abstand auf Null setzen und würde damit jeden beliebigen Punkt im Raum in Nullzeit erreichen. Diese Geschwindigkeit taucht im Star-Trek-Universum als Warp 10 auf. Zum Vergleich hier mal die Warpgeschwindigkeiten im Vergleich.
Falls man die exotische Materie doch finden sollte, könnte man auch was anderes konstruieren: stabile Wurmlöcher!
Nachtrag 14.09.2017
Nachdem viele den Warpchart interessant finden, möchte ich gerne folgendes Video zur Ergänzung einbinden, das auch die neuen (alten) Schiffe berücksichtigt.
„Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist ja bekanntlich die Gerade. Das gilt aber nur, wenn man sich in den Grenzen der Dimensionen des Systems bewegt. Als kleines Gedankenexperiment: Man nehme einen Zettel und zeichne zwei Punkte darauf. Theoretisch wäre der kürzeste Weg eine Gerade, die durch beide Punkte geht. Aber nicht, wenn wir die dritte Dimension in zu Hilfe nehmen, d.h. wenn das Blatt gefaltet wird und beide Punkte auf einander liegen, schafft man den Sprung von einem Punkt zum anderen in immer kürzerer Zeit, je nachdem wie stark man das Blatt faltet.“
Ist total falsch!
Dies ist die Beschreibung eines „Wurmlochs“!
Der „Warp-Antrieb“ funktioniert, theoretisch, indem ein „Warpfeld“ oder auch anders gesagt eine „Warpblase“ um das Raumschiff gebildet wird. Diese „Warpblase“ lässt so zusagen den Raum am Raumschiff vorbei fliegen. Somit bewegt dieser theoretische Antrieb nicht das Schiffs selbst! Zwar krümmt der „Warpantrieb“ etwas den Raum, aber jedoch nicht so „drastisch“ wie ein so genanntes „Wurmloch“. Vor der „Warpblase“ wird der Raum gekrümmt und dahinter wieder entkrümmt. Somit wird eine andere Form von Antrieb, wie in der Sci-Fi Serie „Star Trek“ der Impulsantrieb verwendet, benötigt. Dies da man das Schiff antreiben muss, da wenn der Raum gerkümmt und entkrümmt wird, das Schiff trotzdem an der selben Stelle bleiben würde. Jedoch wird das Schiff von einem Fusionsantrieb angetrieben zum Beispiel, dann kann es das krümmen und entkrümmen nutzen um zu „cheaten“ und sich scheinbar schneller als wie das Licht fort zu bewegen.
Eine andere alternative wäre ein ÜLG Antrieb. Dieser bedient sich quasi dem selben System, jedoch bedarf solch ein theoretischer Antrieb keinen zusatz Antrieb. Der Antrieb erzeugt wie im Sci-Fi Video Spiel „MassEffect“ einen Masse Kern der vor dem Schiff einen äusserst massereichen Bereich erzeugt um somit dass Schiff anzuziehen (oder fallen zu lassen) und hinterm Schiff einen gegenteiligen Effekt erzeugt. Somit würde dass Schiff sich selbst bewegen.
MfG
Danke für Deinen Kommentar – hättest Du den Artikel bis zu Ende gelesen, wärst Du bestimmt auch über die Stelle „1994 hat Miguel Alcubierre die Umsetzbarkeit des Warp-Antriebs geprüft. Wissenschaftlich versteht sich. Und er entwarf den Antrieb so, dass hinter dem Raumschiff Raum “ausgedehnt” und vor dem Raumschiff komprimiert wird.“ gestolpert, was genau dem entspricht, was Du geschrieben hast.
Prinzipiell hast Du ja Recht, aber wie soll man das denn bitte erläutern? Ich fand den Vergleich zum Wurmloch am anschaulichsten, weil es das Prinzip verdeutlicht und es eigentlich keinen Unterschied zwischen „kleiner Raumkrümmung“ und Wurmloch gibt. Im CERN versucht man ja auch mikroskopisch kleine Schwarze Löcher zu erzeugen. Da stellt sich ja auch keiner hin und sagt: Ist total falsch, weil sie so klein sind.