Nachdem ich nun die letzten drei Wochen im Baltikum verbracht habe, ist es an der Zeit ein Resümee abzugeben. Auf unserer Reise haben wir über 5.000 Kilometer zurückgelegt und haben dabei folgende Strecke benutzt (die grünen Punkte sind die Haltepunkte unserer Reise):
Man sollte sich eines immer ins Gedächtnis rufen: Autobahnen gibt es dort nicht mehr. Höchstgeschwindigkeit ist außerhalb der Ortschaften meistens 90 Kilometer pro Stunde und dank der hohen Transitverkehrs (viele LKWs), Ortschaften und Baustellen kann sich eine Strecke von 400 Kilometern auf ca. 8 Stunden ausdehnen. Und wenn man hier und da noch aussteigt, um ein Foto zu machen, ist ein Tag schnell vorbei. Trotzdem habe ich es geschafft 14 Filme mit je 36 Bildern voll zu bekommen.
Wer mit der Einstellung hinkommt, dort wohnen nur Hinterweltler, wird sehr schnell enttäuscht. Gerade in den Großstädten ist man sehr fortschrittlich, in Estland hat man nahezu flächendecken Wireless-Internet-Zugang. Auch ein Auto mit deutschem Kennzeichen steht noch am nächsten Morgen unbeschädigt da, wo man es hinterlassen hat 😉 Man kommt prima englisch oder deutsch um die Runden, es empfiehlt sich aber immer Zettel und Stift dabei zu haben, falls man sich doch nicht einig wird. Die meisten Gaststätten, in denen wir waren, hatten auch eine englischsprachige Speisekarte zur Hand, falls es ohnehin nicht schon in englisch drunter stand.
Im Vorfeld habe ich gehört, dass russisch nicht sehr beliebt ist – Irrtum: In den Ländern lebt immer noch ein sehr hoher Bevölkerungsanteil, der russisch spricht. Deswegen können ein paar Broken, die hängen geblieben sind, sehr hilfreich sein.
Die Menschen (gerade in den Großstädten) legen sehr viel wert auf ihr Äußeres, modische Kleidung ist an der Tagesordnung. Im Allgemeinen ist Übergewicht ein Fremdwort, sodass es passieren kann, das man denkt, man wäre an einer Modelschule, wenn man an einer Universität vorbeigeht. Ach so, auch der Gesichtsausdruck ist dementsprechend. Deswegen haben wir im Laufe der Zeit aberwitzige Verschwörungstheorien entwickelt, warum das so ist 😀
Beginnen möchte ich mit der Reiseroute, wie wir sie im Vorfeld geplant hatten:
- Start
- Dresden
- Görlitz
- Grenze nach Polen
- Wroclaw
- Warszawa (Warschau)
- Bialystok
- Augustów
- Suwalki
- Grenze nach Litauen (Lietuva)
- Marijampole
- Kaunas
- Vilnius
- Å iauliai
- Berg der Kreuze
- Grenze nach Lettland (Latvija)
- Schloss Rundale
- Bauska
- Sigulda
- Cesis
- Valmiera
- Grenze nach Estland (Eesti)
- Hochland von Otepää (sog. Estnische Schweiz)
- Tartu
- Rakvere
- Lahemaa-Nationalpark
- Tallinn
- Haapsalu
- Muhu
- Kuressaare (auf Saaremaa)
- Pärnu
- Grenze nach Lettland (Latvija)
- Riga
- Tukums
- Kuldiga
- LÃepaja
- Grenze nach Litauen (Lietuva)
- Palanga
- Klaipeda
- Kurische Nehrung
- zurück nach Klaipeda
- Kaunas
- und von da aus wieder über Polen zurück nach Deutschland