Letztens erreichte mich eine Mail, wo ich gefragt wurde, ob ich denn DER Speedy J bin. Darauf antwortete ich, dass ich sowieso schon länger geplant habe, mal eine kleine Aufklärung zu schreiben – wieso speedy_j und warum?
Fangen wir mal beim originalen Speedy J an. Im richtigen Leben hört er auf den Namen Jochem Paap und ist in Rotterdam zuhause. In den frühen 90ern landete er mit Pull over einen – nun ja – szenebekannten Hit. 1993 veröffentlichte er sein erstes Album Ginger auf einem der bekanntesten Labels für Intelligent Dance Music (IDM) – Warp Records. Ich werde mich jetzt mal auf die Alben beschränken, sonst werde ich nicht fertig 😉 1995 folgte mit G Spot ein weiteres Album auf Warp. Beide Alben arbeiteten mit Ambientklängen und minimalem Techno. Da elektronische Musik auch live funktioniert kam 1995 das Album !ive auf Harthouse heraus.
Dann folgte ein – man könnte es so sagen – Bruch. Er wechselte zu Novamute und veröffentlichte dort 1997 Public energy No. 1 Keine sanfte Klänge mehr, sondern düstere und auch sehr harte Klänge kamen dort zum Vorschein, Vergleiche zu Industrial wären angebracht. Drei Jahre später kam dann A shocking hobby das diesen Trend fortsetzte und zwischen sehr leisen und extrem krachenden Tracks wechselt. 2002 dann wieder eine – mh, mehr oder weniger – große Überraschung. Loudboxer – zurück zum Techno, nein schlimmer noch, zum Schranz. Zwar mit extrem persönlicher Note, aber trotzdem!
Tja, aber wie kam ich nun zu dem speedy_j? Angefangen hat alles so gegen 1993 mit CB-Funk. Ist Klasse! Chatte mit Leuten aus deiner Umgebung *g* Kostet aber nichts – nur ein CB-Funkgerät und ein bißchen Ahnung von den Abkürzungen. Naja gut und das Alphabet sollte man auch können, aber ansonsten braucht man nur einen Nickname. Und der war bei mir halt Speedy – den gab es zu dem Zeitpunkt in Dresden noch nicht. Schließlich muss der Name eindeutig sein, damit keine Verwechslungen aufkommen. Wie ich drauf gekommen bin – keine Ahnung.
Die Zeiten des CB-Funks gingen schnell vorbei, das Internet kam. Aber das Pseudonym blieb. Nur dass es im Netz erstaunlich viel Speedys gab, d.h. der Login war meistens vergeben. Was lag näher als den Anfangsbuchstaben meines Vornamen dran zu hängen? Da es auch schon den SpeedyJ gab, hab ich halt einen Underscore dazwischen geklemmt. Wollte ja Ähnlichkeiten zum Original vermeiden.