Zeitzeugen sind empört – ein Historiker, der über einen Vortrag über den Bombenangriff auf Dresden am 13./14. Februar 1945 hielt, speist ihre eigenen Erinnerungen an Tiefflugangriffe gelinde gesagt, als Unsinn ab. Seine Begründung: der Feuersturm hätte es den Fliegern unmöglich gemacht, so tief zu fliegen, geschweige denn, sie auch noch anzugreifen. Weiterhin sei aus den Logbüchern nichts zu erkennen.
Wie kommt es also? Kollektiver Wahnsinn? Nein! In diesem Artikel berichtet wird, neigt unser Gehirn dazu, nicht nur die Fakten abzuspeichern, sondern auch den Kontext, in dem sie wiederholt abgerufen wurden. Ein weiterer Fakt, wo uns unser Gehirn austrickst – Kindheitserinnerungen. Wie oft ist es denn schon passiert, dass wir uns an Sachverhalte „erinnern“, nur weil uns unsere Eltern davon berichtet haben? Da unser autobiographisches Gedächtnissystem ist in dem Alter noch nicht richtig ausgeprägt und vermag somit nicht, eigene Erinnerungen von außen „Eingeflößten“ zu trennen.